Sonntag, 28. April 2013

Krieg und sein Ausgang?



Gwenda atmete tief durch als sie auf dem Balkon stand, dem Horizont entgegenblickend. In ihr keimte die Hoffnung das schon bald die Schiffe wiederkommen mögen, welche gerade ablegten. Auf der Fahrt zu Ehre und Sieg. Die Stille war drückend, forderte die letzte Kraft. Auf dem letzten Schiff was den Hafen verließ war Brom. Sie wusste es und sie hoffte das alle Schiffe wieder zurückkehren mögen, aber sie hatte gewartet bis auch das letzte Schiff den Hafen verließ, hoffend einen letzten Blick auf Brom werfend zu können.

Genoveva schrie und sie schreckte auf aus ihren Gedanken, ihren Ängsten, und ging hinein. Sie nahm Nova vorsichtig aus dem Bett heraus und wiegte sie sachte in ihrem Arm. Sie blickte auf Glador hinab, welcher von all dem noch nicht viel verstand und auf dem Boden ruhig spielte. Sie beugte sich hinab und strich ihm durchs Haar Nova fest mit der rechten haltend. "Komm Glador, es ist Schlafenszeit" wisperte sie nur sanft und brachte ihn dann zu Bett.

Die Stadt lag leer vor ihr und nur hier und dort grüßten noch ein paar Wachen. Es war still, eine Ruhe hatte sich über Turmus gelegt, ein angespanntes Warten sich breit gemacht. Sie hielt sachte Nova in ihrem Arm als sie durch die Stadt lief, nach Ablenkung suchend, wollte sie doch einmal sich das Badehaus ansehen, als Jean und Amira ihren Weg kreuzten. Schnell hatte man den Tag zum Frauenbadetag ernannt und machte sich auf den Weg ins Badehaus. Soren stand vor der Tür Wache, darauf achtend das niemand hinein kam der ungebeten war. Die Luft war warm und feucht im Badehaus und auch hier herrschte eine Stille, doch es war eine ruhige, entspannende, ja fast schützende Stille. Sie wickelte Nova aus ihren Lagen aus und entkleidete sich dann.. Nova hielt sie fest im Arm, als das warme Wasser begann ihre Beine zu umspülen. Das Wasser war warm und lag wie eine schützende Schicht um ihren Körper, ein dämpfendes Etwas, die Sorgen für einen Moment beiseite schiebend, was sich um ihren Körper legte als sie sich auf die Stufen setzte, so das auch Nova im Wasser lag. Sie fühlte sich sicher, beruhigt. Wasser spritze auf sie und sie schaute sich nach der Ursache der Quelle um, Nova strampelte im Wasser und gluckste vor sich hin, also war sie nicht die einzige die es genoss. Jean trieb im Wasser und Amira saß auf dem Rand des Beckens. Sie lächelte, stolz das selbst die hohe Kaste, ohne Wissen über ihre Vergangenheit, so mit ihr umging, vertraut. Man erzählte sich noch ein paar Geschichten. Auch Amira schien als müsste man sie ablenken von den Sorgen des Krieges. Gwenda konnte sie nur zu gut verstehen.


Sie lief durch die Stadt. Eine der Sklavinnen passte zu Hause auf die Kinder auf. An sich gedrückt hatte sie eine Tasche dabei, gefüllt mit Papier und Stiften, Feder und Tinte. Sie wollte endlich mit ihrem Plan beginnen, wollte sie dies doch nicht ewig nach hinten schieben. Sie ging an den Wachen vorbei, ihre Schultern gestrafft und mit stolzem Gehabe, sollte es doch niemand wagen sie aufzuhalten. Doch wer würde schon wagen der Gefährtin des Kommandanten den Zutritt zum Zylinder zu verweigern. Sie blieb im Vestibulum des Zylinders stehen. Schaute respektvoll in die Runde. Ihr Körper war angespannt und ihre Augen versuchten jede Kleinigkeit zu erhaschen, sich an dem Anblick satt sehend. Sie ging gemächlichen Schrittes zur Treppe hinüber, wusste sie doch bereits das die Bibliothek in einer der oberen Etagen zu finden sei und sie begann ihren Aufstieg. Sie sah sich um, atmete den Geruch von staubigen Büchern gierig ein, das Aroma von Tinte welche sich in die Bücher hineingearbeitet hatte, sie geprägt hatte. Viele meinen es sei ein muffiger Geruch, doch ihre Nase kitzelte das Parfum der Bibliothek nur und rief alte Erinnerungen in ihr wach. Die Bibliothek war riesig. Die Regale bis zur Decke mit dem kostbarsten Wissen gefüllt. Ihr Blick blieb an einem der Schreiber hängen welcher sie anstarrte und sie zuckte ertappt zusammen, straffte wieder ihre Schultern und ging dann nach hinten an das Regal heran, welches sie interessierte. Sie zog ein Buch heraus und setzte sich an den Tisch vors Fenster, von welchem aus sie den Hafen im Blick hatte, wollte sie die Rückkehr der Truppen sicher nicht verpassen. 
Sie nahm Papier und Kohlestift zur Hand und begann langsam zu zeichnen, als sie ein Tippen auf ihre Schulter bemerkte. Sie fuhr zusammen und blickte auf, direkt in das Gesicht des Schreibers:"Kann man euch helfen Lady" fragt er und ein grinsen lag auf seinem Blick. Ihre Mundwinkel zuckten unter ihrem Schleier als sie dachte....wieder jemand der mich unterschätzt... doch sie stieg in diese Scharade ein. "Ich schaue mir nur die Bilder an, Sir" sagte sie ruhig, doch sein Blick sprach tausend Bände, sie hatte hier nichts verloren. Sie erhob sich, raffte ihre Sachen zusammen und steckte diese wieder in die Tasche, brachte das Buch wieder zurück und stellte es wieder an seinen angestammten Platz.
Sie schmunzelte, wusste sie doch das sie wiederkommen würde, sie würde das nächste mal nur darauf achten das er sicher nicht da sein wird.
So verbrachte sie die Tage, abgelenkt durch ihre eigenen Nachforschungen.
Als sie einen Tag die Bibliothek betrat war der Schreiber nicht da. Doch auch das Buch welches sie in den Händen gehalten hatte, war verschwunden. Noch gestern hatte sie das Buch in ihrer Hand gespürt, das Buch über die Umgebung und die Geschichte von Temos, der Stadt auf der Insel Cos. Die Stadt selbst interessierte sie nicht, doch in diesem Buch hatte sie ein Bild gefunden welches fast ebenso aussah wie ein Bild aus dem Tagebuch ihrer Mutter. Sie seufzt, sie musste warten bis das Buch zurück war, finden würde der Schreiber dort sicher nichts was sie verraten würde, wie auch er wusste ja nicht wonach sie Ausschau hielt.


Sie ging langsam die Stufen der Bibliothek wieder hinab und hinaus auf den Vorhof, Das gleisende Licht des Zentralfeuers brannte in ihren Augen, welche sie für einen kurze Moment schloss und dann abdeckte mit ihrer Hand. Sie blickte sich um und ging dann langsam in Richtung des Hafens zurück, als sie bemerkte das die Stadt wieder lauter war. Schwerter klirrten auf Rüstungen und erschrocken blickte sie sich um, doch sie sah nur Krieger welche langsamen Schrittes hinauf in Richtung des Zylinders gingen. Ihr Herz klopfte schneller. Die Krieger trugen das Zeichen Turmus. 
                                                                                                      Sie waren zurück. 
Sie eilte in ihre Backstube und auf dem Weg begegnete sie Gerd, dem Admiral. Sie hatten gewonnen, auch wenn der Sieg hart erkauft war, waren doch viele Krieger im Kampf gefallen. Sie schluckte und blickte sich immer wieder suchend um.
All die Tage wo nun jeder auf sie eingeredet hatte, das alles wieder gut werden würde, waren nun gezählt, die Krieger waren zurück und Gerd sagte auch Brom ging es gut. Der Admiral machte sich auf den Weg hinauf in den hohen Zylinder, seinen Bericht abzugeben und Gwenda eilte nun noch flinkeren Schrittes hinab in die Backstube. Dort beschäftigte sie sich noch etwas mit Kundschaft und dem vorbereiten als sie endlich die vertraute Stimme hörte, die Erlösung welche sich in ihr breit machte. Er war zurück. 
Müde und erschöpft war er von der Überfahrt und dem Krieg, aber es ging ihm gut. Sie schluckte. Erleichterung machte sich in ihr breit und auch wenn er als nächstes zuerst in den hohen Zylinder ebenfalls ging, wusste sie er würde diese Nacht bei ihr sein und noch einige mehr.
Doch war dies wirklich schon das Ende des Krieges, würden die Hammaren diesen knappen Sieg auf sich sitzen lassen oder bereiteten sie sich nur auf einen neuen Schlag vor?


Als er zurückkam schmiegte sie sich an ihn, tief seinen geruch in sich einsaugend, welcher heute geprägt war von Rauch, Qualm und dem Geruch nach verbannten, sie zitterte leicht, als Bilder vor ihre Augen traten, doch standhaft blieb sie an ihn gekuschelt. So schliefen sie ein...

Donnerstag, 25. April 2013

Rückblicke und zu viele Gedanken

Sie rollte von einer Seite auf die andere auf ihrem neuen Bett. Endlich war der Umbau der Stadt abgeschlossen und die Stadt war neu erblüht hinter den hohen Mauern. Auch dem niederen Volk war nun gestattet den Hafen zu verlassen, sollte ein Beweggrund vorliegen und heute war der erste Tag an welchem sie danach das Verlangen hatte.

Nach Kajuralia war es damals dazu gekommen das der Administrator und die Prätorin von den tapferen Kriegern der Stadt gerettet wurden. Jeder hatte seine Last zu tragen und jedem ging der Vorfall nicht so schnell aus dem Kopf. Schwerverletzt war der Administrator und auch der Admiral kam mit schlimmen Blessuren aus dem Sumpf zurück, aber sie hatten überlebt. Selbst Gwenda konnte helfen, hatten ihre Informationen den Admiral doch endlich die Geschehnisse erläutern können und das damalige Verschwinden der Prätorin, was ihn noch schneller in den Sumpf trieb, den Spuren des Rencers folgend. Was genau dort geschah das weiß sie sicher nicht, aber es hieß der Rencer war tot, nur Elaine trieb sich noch herum.

Sie schlüpfte in ihr Kleid, legte den Schleier an und begann sich die Haare zu flechten und hochzustecken. Sie nahm den Korb zur Hand und legte die Waren hinein, dann nahm sie Genoveva und legte sie sich in ein Umschlagtuch, welches sie sich um den Oberkörper wand. Dann nahm sie Glador an die Hand, wollte sie ihm doch heute die Stadt zeigen. Sie lief die Straßen entlang, sich hier und dort umschauend, sah die Krieger überall und sie zitterte leicht, fasste Glador fester an der Hand und lief weiter, versuchend die Vorbereitungen auszublenden.

Ihre Gedanken schweiften wieder zurück, zurück an ihren dicken Bauch und sie blickte prüfend hinab. Heute war der Bauch wieder flacher, noch waren nicht alle Pfunde verloren aber es wurde langsam, nur ihre Brüsten waren groß und schwer zurückgeblieben.

Ihr Atem ging flach und unregelmäßig als sie sich auf den Weg zur Heilerei machte. Sie war allein zu Hause, war doch Brom noch auf dem Weg durchs Land, wichtige Missionen trieben ihn immer wieder hinfort. Sie sah die Heilerin vor der Heilerei stehen als ihr langsam das Fruchtwasser ihre Beine entlanglief. Sie keuchte, ging es doch nun alles recht schnell. Noch die gleiche Nacht kam ihr erster eigener Sonnenschein zur Welt. Stolz präsentierte sie diesen den Turmusbewohnern, ihre kleine Genoveva. Isabell war die Patentante, musste sie doch selbst dafür schon mit Brom Kompromisse eingehen, war dieser doch nicht überzeugt ob dies alles richtig war. Doch er arrangierte sich damit und es war ja auch für eine alte Bekannte.
Auch wenn Isabell die Patin von Genoveva wurde, so wuchs ihr doch die letzten Monde jemand anderes ans Herz. Mithandriel, ihre ma soster, wie sie sie seit kurzem nannte.

Langsam ging sie die Treppen hinauf und die breiten Wege der Stadt entlang. Sie schloss kurz die Augen. Die Vorbereitungen für den Krieg waren zu spüren, überall klirrten Schwerter und Männer liefen durch die Straßen. Eng drückte sie die beiden Kinder an sich. Für sie war es zu viel Trubel, zu viele Sorgen die sie sich machte. Sollte doch auch Brom in das Feld der Ehre einkehren. Doch es war eine Ehre für ihn und stolz erfüllte ihr Herz, auch wenn es schwer in ihrer Brust schlug. Hatte sie doch Angst um ihn, das er nicht zurückkehren könnte. Ihre Augen sahen ins Leere als sie stumpf einen Schritt vor den anderen setzte.

Kurz blitzten vor ihren Augen die farbenfrohen Bilder des Enkarafestes auf und die Tänze, die Kämpfe und die ganzen Besucher. Schon ein paar Tage vor Beginn des Festes waren Arion und Tama bei ihr aufgetaucht um sie zu unterstützen. Kastenbrüder haben auch immer was für sich, gerade wenn man ein kleines Kind mit sich führt. 
Sie buken und bereiteten Torten und Leckereien zu. Und als man sich endlich in Richtung des Waldes aufmachte, da war es eine idyllische Umgebung, ein ruhiges und beschauliches Dasein. 
Schon die letzten Wochen hatten sich die Tiere des Waldes durch die Rodung neue Wohnräume gesucht und sie war schon ein paar mal fast zu Tode erschreckt gewesen, gerade auch als die Spinne die Stadt angriff. Sowas großes hatte sie noch nie gesehen. Doch die große Jagd machte vor keinem der Tiere halt und als das weiße Tabuk erlegt wurde, war es als würde die Stadt Turmus von einem jedem Unglück heimgesucht werden, was nur erdenklich erschien.
Als man endlich zurückkehrte an den Hafen, kam es mit jedem Tag zu einer neuen Prophezeiung und auch der Weiße der Stadt schaltete sich bald ein. 
Es kam zu den ersten kriegerischen Handlungen und die turmianische Flotte wurde versenkt von den Hammaren, welche eigentlich einen Schlag gegen Kasra führen wollten...

Sie erledigte die Auslieferungen des Tages und immer wenn es etwas sehenswertes gab, hielt sie an, deutete darauf und erklärte Glador was es damit auf sich hatte. Schnell wusste er in welchem Haus Tante Isa und Tante Mith lebten und wo er klopfen musste, wenn er zu Mith geschickt werden sollte. Auch bereitete sie ihn langsam auf die Ausbildung vor und zeigte ihm den roten Zylinder der Stadt, welcher prunkvoll in den Himmel ragte. Sie seufzte als er sich an ihr Bein klammerte und schob ihn vorsichtig weg, ihn wieder an die Hand nehmend, musste er doch lernen auf sich gestellt zu sein, denn lange würde er nicht mehr verschont bleiben.
Sie gingen nach Hause und immer wieder liefen ihnen Krieger über den Weg. Sie brachte Nova und Glador nach Hause und brachte beide ins Bett, bevor sie wieder hinausging, in Richtung des Hafens.
Erfreut sah sie bekannte Gesichter, Nienna und Turin, Arion und Tama und auch Askyr sah sie diesen Abend. Arion und Tama bekamen natürlich mit, das etwas nicht stimmte, war die Stadt doch mehr als überfüllt. Als sie von den Kriegsvorbereitungen für die Schlacht mit den Nordmannen berichtete, war Arion sofort davon zu überzeugen ihr zu helfen, in der Backstube, ein weiteres mal und sie betete diesmal zu den Priesterkönigen in der Hoffnung das nicht wieder etwas dazwischen käme.

Sie sah Brom und ihr Herz hüpfte. Dies war die letzte Nacht vor der Schlacht.
Sie ging ihm nach als er bereits hinauf ins Bett verschwand und sah ihn auf dem Sessel sitzen, die Augen leicht geschlossen. Langsam ging sie auf ihn zu, löste den Veil und ihre Haare, welche ihr in sanften Wellen die Schultern herunterrutschten.
Vielversprechend schwangen ihre Hüften von der einen Seite zur anderen als sie langsam ihren Rock hinabgleiten ließ und die Tunika von ihren Schultern streifte. Nackt stand sie vor ihm und beobachtete ihn wie einen Larl, darauf wartend, was geschieht und geschehen könnte, sehnte sie sich doch nach ihm, nach seinen Händen, seinem Speer...
Sie spürte ihn, innig, leidenschaftlich und wollend, presste sie sich gegen ihn, ihren Leib mit dem seinen verschlungen. Schnell und hart waren seine Stöße, verlangend und doch befriedigend...

Wie eine Ertrinkende schlug sie diese Nacht die Arme um ihren Gefährten, leise betend zu den Priesterkönigen, doch Brom hatte ihr was versprochen, er würde zurückkehren, egal wie.
Sie betrachtete ihn, seine Narben und fuhr diese langsam mit ihren Finger entlang. Ihn immer wieder liebkosend. Sein Samen war noch warm in ihr und sie fragte sich wann die Priesterkönige dafür sorgten das sie wieder seine Frucht in ihren Lenden trug. Sie schmiegte sich enger an ihn und schloss dann die Augen in einen unruhigen Schlaf fallend.